Was sind DWA-Nachbarschaften?

Nachbarschaften sind freiwillige Zusammenschlüsse von Betreibern wasserwirtschaftlicher Anlagen bzw. von Gewässer-Unterhaltungspflichtigen. Sie dienen dem fachgerechten und sicheren Anlagenbetrieb und damit auch der Förderung des Gewässerschutzes. Die Trägerschaft liegt beim regional zuständigen Landesverband.

Organisation der Nachbarschaften

Etwa 15 bis 20 Kläranlagen, bzw. Kommunen bilden jeweils eine solche „Nachbarschaft“. Dabei wird auf regionale Zusammenhänge geachtet. Die Finanzierung der Veranstaltungen erfolgt durch eine jährliche Umlage.
Ein- bis zweimal im Jahr kommen die Nachbarschaften zum Erfahrungsaustausch zusammen und werden unter Anleitung eines erfahrenen Moderators/einer Moderatorin weitergebildet. Die dafür gewählten Themen werden von den Teilnehmern selbst bestimmt. So können regionale Besonderheiten und Bedingungen berücksichtigt werden.

Ziel der Nachbarschaften

Ziel der Nachbarschaften ist die berufliche Weiterbildung. In regelmäßigen Treffen vor Ort werden die TeilnehmerInnen über aktuelle Entwicklungen informiert. Im Mittelpunkt steht der Erfahrungsaustausch. Neben dem Wissensaustausch lernen sich die Teilnehmer auch kennen, um über den Nachbarschaftstag hinaus Kontakt zu halten. Bau, Betrieb und Unterhaltung (ab-)wasserwirtschaftlicher Anlagen sind sehr kostenintensiv. Die Anlagen müssen durch qualifizierte MitarbeiterInnen kompetent und effizient, betrieben werden, um größtmöglichen Gewässerschutz gewährleisten zu können. Dafür ist eine kontinuierliche Fortbildung des Personals unverzichtbar. Diesen Zwecken dienen die gut 500 DWA-Nachbarschaften mit jährlich etwa 20.000 TeilnehmerInnen.

DWA-Nachbarschaftsgruppen in NRW

Neben den traditionellen Kläranlagen- und Kanal-Nachbarschaften sind die Landesverbände frei, entsprechend den regionalen Gegebenheiten auch weitere Sonder-Nachbarschaften einzurichten. Umweltschutz und Werterhaltung spielen auch im privaten Kanalnetzbereich eine wichtige Rolle; ein großer Teil des Kanalnetzes verläuft in Privatgrundstücken. Um den damit verbundenen Aufgaben gerecht zu werden, ist neben Fachwissen auch ein abgestimmtes Vorgehen der Kommunen zielführend. Deshalb gibt es in NRW auch Nachbarschaften rund um das Thema Grundstücksentwässerung sowie Sonder-Nachbarschaften für Betriebsleiter großer Kläranlagen und für das Personal von Anlagen mit Mikroschadstoffelimination. Diese SonderNachbarschaften werden entsprechend den regionalen Erfordernissen eingerichtet. Die Nachbarschaftstage werden grundsätzlich praxisbezogen abgehalten und organisiert. Der jeweilige Moderator führt kurz in das gewählte Thema ein und leitet die Diskussion. Der Nachbarschaftstag vermittelt den Praktikern wertvolle Anregungen und dient dem lebendigen Austausch von Wissen und Erfahrungen.
Zugleich vertiefen sich die persönlichen Kontakte des Personals untereinander, was zu gegenseitiger Beratung und Hilfestellung – der nachbarschaftlichen Hilfe - führt.